Versuchte PayPal-Zahlung mit längst geschlossenem Bankkonto - Betrug?

krwi
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Hallo zusammen,

 

da ich auf den Hilfe-Seiten in meinem PayPal-Dashboard leider nichts sinnvolles gefunden habe, frage ich hier einmal in die Runde, ob sich jemand hierauf einen Reim machen kann.

 

 

Am 7.10.2024 gegen 19:53 Uhr erhielt ich eine Reihe von E-Mails, die mich beunruhigen:

 

1.

Eine Bestellbestätigungs-Mail von einem deutschen Online-Shop (nennen wir ihn "Haushaltsbedarf GmbH*") mit dem Vermerk "Zahlungsart: PayPal".

 

-> Ich habe bei diesem Shop nichts bestellt, und auch in der Vergangenheit nie bestellt.

 

2.

Eine E-Mail von service(at)paypal.de mit Betreff "Bestätigung: SEPA-Lastschriftmandat akzeptiert" und dem Text:

"Vielen Dank, dass Sie PayPal nutzen und das SEPA-Lastschriftmandat akzeptiert haben. Bankkonto: X-1234*"

 

-> Ich hatte in der Vergangenheit einmal ein Bankkonto mit IBAN, die auf "1234*" endet. Das Konto war damals auch in meinem PayPal-Konto verknüpft. Seit 2018 ist aber das Konto geschlossen und auch nicht mehr in meinem PayPal-Konto verknüpft.

 

3.

Eine zweite Mail von service(at)paypal.de mit Betreff "Ihr PayPal-Beleg" und dem Text:

"Sie haben €33,33* an Haushaltsbedarf GmbH gezahlt. Eröffnen Sie ein Konto bei PayPal und kaufen Sie unbeschwert ein."

Darunter ein Button "PayPal-Konto eröffnen" und weiter unten noch der Text:

"Bezahlt mit: CHECKING x-1234* Diese Kreditkartentransaktion wird als auf Ihrem Kontoauszug angezeigt."

 

-> Kann man mit PayPal per Lastschrift bezahlen, wenn man gar kein PayPal-Konto besitzt?

Oder andersherum gefragt: Wieso fordert mich PayPal dazu auf, ein PayPal-Konto zu eröffnen, wenn ich doch bereits unter dieser E-Mail-Adresse ein PayPal-Konto habe?

 

4.

In der selben Minute erhielt ich zirka 40-50 E-Mails von unterschiedlichen Websites in DE, NL, FR, GB, CH etc. (nicht ausschließlich Online-Shops), bei denen offensichtlich meine E-Mail-Adresse in der Newsletter-Anmeldung eingetragen worden ist.

 

-> Wie gesagt, dies scheint zeitgleich mit dem verdächtigen PayPal-Vorgang geschehen zu sein.

 

 

Heute (10.10.) erhielt ich nun zwei weitere Mails von PayPal:

 

5.

Eine Mail von service(at)paypal.de mit dem Betreff "Ihre Bank hat Ihre Überweisung abgelehnt" und dem Text:

"Sie haben vor Kurzem versucht, Geld von Ihrem Bankkonto in Ihr PayPal-Konto einzuzahlen. Ihre Bank hat Ihre Überweisung abgelehnt."

 

-> Das ist insofern logisch, dass ich seit 2018 kein Kunde dieser Bank mehr bin.

 

6.

Eine zweite Mail von service(at)paypal.de mit dem Betreff "Wichtige Informationen zu Ihrem Bankkonto" und dem Text:

"Bezüglich Ihres Bankkontos mit den Endziffern 1234*. Die letzte Transaktion mit Ihrem Bankkonto mit den Endziffern 1234* war nicht erfolgreich. Daher haben wir dieses Bankkonto aus Ihrem PayPal-Konto entfernt."

 

-> Wie kann PayPal das Bankkonto aus meinem PayPal-Konto entfernen, wenn ich es selbst bereits 2018 entfernt habe? War es tatsächlich gar nicht entfernt, sondern nur für mich unsichtbar?

 

 

Ich habe zwischenzeitlich auch mit der Firma Haushaltsbedarf GmbH* telefoniert, die fast schon Ware an mich rausgeschickt hätten, weil sie von PayPal eine erfolgreiche Zahlung gemeldet bekommen hatten. In deren Händler-Dashboard sieht die Bestellung und die Zahlung astrein aus.

 

Die Mails von PayPal sind alle echt, also keine Phishing-Mails mit Links zu gefälschten Login-Seiten.

 

Folgende Fragen treiben mich um:

- Wer versucht hier, wen zu betrügen?

- Wieso hat PayPal die versuchte Lastschrift-Zahlung über ein nicht (mehr) mit meinem PayPal-Konto verknüpftes Bankkonto überhaupt akzeptiert?

- Sollten die vielen Newsletter-Anmeldungen mein Postfach fluten, damit ich die PayPal-Mails übersehe?

- Woher kennen die Täter meine alte IBAN in Zusammenhang mit meinem PayPal-Konto?

- An welche Stelle bei PayPal kann ich mich wenden?

 

Natürlich erwarte ich nicht, dass mir jemand alle diese Fragen beantworten kann, aber ich bin für jeden Hinweis dankbar.

 

 

Danke und viele Grüße

krwi

 

 

* Daten geändert

 

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krwi
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Ich habe die Verbraucherzentrale informiert. Wenn die sich zurückmelden, werde ich hier Bescheid sagen.

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krwi
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Es gibt etwas Neues in meinem Fall.

 

Und zwar entdeckte ich heute eine E-Mail in meinem Spam-Ordner, die ich hier auszugsweise wiedergebe.

 


Betreff: Forderung gegen Sie, 1. Mahnung PL1234567* [TF:ABCDEFGH*]


Sehr geehrter Herr Mustermann*,
wir zeigen an, dass wir die PayPal (Europe) S.à.r.l. et Cie, S.C.A., vertreten.
PayPal hat uns mitgeteilt, dass aus einer Gastzahlung noch ein Betrag von EUR 35,31* aussteht.
Sie haben darüber hinaus auch Kosten und Zinsen zu tragen, weil der offene Betrag bisher nicht gezahlt wurde und Sie sich im Verzug befinden.
Zahlen Sie bitte die Gesamtforderung von EUR 64,78* spätestens bis zum 21.11.2024 auf unser Konto: [...]

Ergänzende Informationen zu der hier geltend gemachten Forderung:
[...] Die Nutzung der Dienste von PayPal kann sowohl über ein Mitgliedskonto als auch in Form von sogenannten Gastzahlungen erfolgen. Gastzahlungen sind zudem auch zusätzlich zu einem Mitgliedskonto möglich.
Der ausstehende Betrag ist Folge eines Zahlungsauftrages, den Sie an PayPal im Rahmen einer Gastzahlung erteilt haben. PayPal hat in Ihrem Auftrag die nachfolgende Zahlung ausgeführt und dabei den Zahlbetrag verauslagt:
Datum des Zahlungsauftrags: 07.10.2024
über Ihre E-Mailadresse "max.mustermann [at] mustermann.de*"
Zahlung an: Haushaltsbedarf GmbH*
Sodann hat PayPal - wie mit Ihnen vereinbart - den verauslagten Betrag per Lastschrift von Ihrem Bankkonto eingezogen. Dieser Lastschrifteinzug scheiterte - aus von Ihnen zu vertretenden Gründen - am 10.10.2024.
PayPal hat Sie vereinbarungsgemäß per E-Mail an die von Ihnen hinterlegte E-Mailadresse "max.mustermann [at] mustermann.de*" angemahnt.
Mit der Zahlung dieses Betrages befinden Sie sich bereits seit dem Scheitern des Lastschrifteinzuges in Zahlungsverzug.
Aufgrund Ihres Zahlungsverzuges sind Sie verpflichtet, auch die Kosten unserer Inanspruchnahme sowie die weiteren Verzugskosten zu tragen.
Sollten wir keinen fristgerechten Zahlungseingang verzeichnen können, werden wir unserer Mandantin empfehlen gerichtliche Schritte gegen Sie einzuleiten. Hierdurch würden erhebliche zusätzliche Kosten entstehen, welche bei erfolgreicher Geltendmachung von Ihnen zu tragen wären.

 

Die Gesamtforderung setzt sich aktuell wie folgt zusammen (alle Beträge in EUR):
aktuelle Hauptforderung EUR 35,31*
zzgl. Verzugsschadenspositionen (§§ 280 Abs. 1, 2 i.V.m. 286, 288 BGB):
Verzugszinsen EUR 0,07*
Kaufmännische Mahnkosten EUR 0,00
Anwaltsgebühr EUR 24,50
Auslagenpauschale EUR 4,90
Gesamtbetrag EUR 64,78*


* Daten von mir geändert, Hervorhebungen in Fettschrift durch mich

 


Jemand versucht jetzt also mit der Brechstange, Geld von mir einzutreiben, welches nie (zumindest nie auf mein Veranlassen) geflossen ist.


Sorry PayPal, aber das ist wirklich ganz, ganz armselig:

  • Von Beginn an den nichtsahnenden langjährigen Inhaber des PayPal-Kontos beschuldigen.
  • Den Inhaber mit generierten Textbausteinen abspeisen und ans Telefon lotsen.
  • Am Telefon durch freundliche, aber unfähige Mitarbeiter Hilfe und Unterstützung vortäuschen lassen.
  • Entgegen der telefonischen Aussage das Inkasso-Verfahren knallhart durchziehen.

 

Nochmal in aller Deutlichkeit:

Keinen Cent werde ich bezahlen.

 

Ich bin sehr auf die in der Drohkulisse genannten "gerichtlichen Schritte" gespannt.

Glaubt PayPal allen Ernstes, vor Gericht beweisen zu können, dass ich es war, der diese Bezahlung ohne Passwort und ohne 2FA veranlasst hat?

 

Ich mache jedes Jahr zig PayPal-Zahlungen für Hunderte von Euros, alle mit Passwort und 2FA.

Und diese eine Gastbestellung – ohne Passwort, ohne 2FA, von einer fremden IP-Adresse, dazu noch unter Angabe einer ungültigen IBAN – soll von mir sein, weil meine E-Mail-Adresse verwendet wurde?

 

Noch ein Wort zu der Drohkulisse:

Es spricht in meinen Augen Bände, dass diese Kanzlei nicht etwa einen Brief per Einschreiben (Porto 3,50€) schickt, sondern eine unsignierte, unverschlüsselte E-Mail, die – wenig verwunderlich – im Spam-Ordner landet. Hier soll mit Null-Aufwand Geld gescheffelt werden (geltend gemachte Anwaltskosten plus Auslagen knapp 30€).

 

Ich hake jetzt nochmal bei der Verbraucherzentrale nach und frage nach Möglichkeiten,

  • Prozesskostenunterstützung bei einem Gerichtsverfahren gegen mich zu erhalten,
  • im Gegenzug eine Sammelklage gegen PayPal vorzubereiten, da PayPal hier den Schaden aus eigenen Versäumnissen/Sicherheitslücken auf seine Kunden abwälzt.

 

Ich würde mich freuen, wenn es gelingt, eine Sammelklage über die Verbraucherzentrale auf die Beine zu stellen. Alleine in diesem Forum scheint es ja bereits viele Betroffene zu geben.

 

Über die BaFin scheint ja nichts möglich zu sein, weil PayPal Europe seinen Sitz in Luxemburg hat.

 

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SmashTheCore
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Bin ebenfalls seit letzter Woche betroffen, erst Lastschriftmandat, kurz darauf Bestellung bei einem kleinen Shop in Hessen und gleichzeitig die Spam-Bombe. Der Shop hat zum Glück letzte Woche das Geld zurückgesendet und hier sollte alles "ausgeglichen" sein, aber heute kamen schon wieder 2 neue Lastschriftmandate. Der Support hilft kein bisschen weiter und versteht das Problem nicht. Bis jetzt habe ich noch keinen finanziellen Schaden davongetragen, aber wenn ich die Klage beim Verbraucherschutz irgendwie unterstützen kann bin ich sofort dabei, denn das ist einfach nur dreist. Vllt. sollten hier auch ein paar Newsportale eingebunden werden um das etwas zu beschleunigen, PayPal scheint ja kein Interesse daran zu haben eine Lösung zu finden, wenn man bedenkt wie alt das Problem schon ist.
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simarilius
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Gleicher Ablauf gestern bei mir.
Gestern die Mails bekommen, die Lastschrift könnte laut den letzten 4 Ziffern mein Konto sein.
Bestellung über 49,99 an fast meine Adresse (dürfte ziemlich sicher zugestellt werden)
Beim Shop ist die Bestellung auf Bezahlt, mir fehlt das Geld  (noch) nicht.

Ich verstehe aber auch den Sinn nicht ganz, aktuell hat keiner was davon. 
Könnte wenn die Ware kommt die ja zurückschicken. Weiterverkauf, falls die das Paket umleiten würden, ist in meinem Fall sehr unrealistisch. Vielleicht 5€  😉

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krwi
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So, jetzt kommt langsam Bewegung in die Sache.

 

Die Verbraucherzentrale hat sich heute bei mir zurückgemeldet und einige weitere Infos zu meinem Fall angefordert.

Die werden dann früher oder später auch die PayPal-Pressestelle damit konfrontieren, es kann sich aber zeitlich ein bisschen hinziehen.

 

Ich bleibe dran.

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krwi
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Mal wieder ein kleines Update:

 

Jetzt hat die für PayPal arbeitende Inkasso-Kanzlei tatsächlich auch mal die 0,85€ für eine Briefmarke investiert und mir einen Brief geschickt.

 

Darin steht im Wesentlichen dasselbe wie in der zuvor erwähnten E-Mail vom 11.11. (siehe oben).

Hauptunterschiede zu der E-Mail:

  • Die geforderten Verzugszinsen sind inzwischen um 0,02€ gestiegen.
  • Die gesetzte Zahlungsfrist endet jetzt am 22.11. (in der Mail stand noch 21.11.).
  • Der Brief rückdatiert: Das Datum im Briefkopf ist der 12.11., angekommen ist er aber erst am 19.11. – also 3 Tage vor Ablauf der Zahlungsfrist. Ich bezweifle arg, dass die Deutsche Post eine ganze Woche benötigt hat, um diesen Standard-DIN-lang-Brief zu befördern.

 

Also nichts wirklich Neues, nur der übliche Humor der Rechtsanwälte.

 

Ich warte derweil gespannt auf die fachliche Rückmeldung der Verbraucherzentrale.

 

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SmashTheCore
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Heute wieder 2 Lastschriftmandate ausgestellt worden, obwohl mir nach locker 5 Stunden im Chat mit dem Support versichert wurde das meine Lastschriftgenehmigung gelöscht wurde.

 

Unglaublich was hier vor sich geht, hier meldet sich ja auch keiner vom offiziellen Support, in der App antwortet auch nur noch die KI. Aber beim abmahnen ist man flink.

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mellon_dev
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Meine Frau hat es heute auch erwischt mit genau derselben Masche wie euch bzw. vom TE beschrieben. Ich hab dann das Internet durchforstet und bin hier hängen geblieben. Es ist ja fast skandalös, dass PayPal hier offensichtlich nicht in der Lage ist zu helfen bzw. einem solchen Verhalten den Riegel vorzuschieben - v.a. wenn es gemeldet wurde!

 

Es wäre ja ein Leichtes,

  • Gast-Zahlungen über das gemeldete Bankkonto zu unterbinden oder
  • Gast-Zahlungen über die E-Mail Adresse eines bestehenden PayPal-Kontos ganz allgemein zu verbieten,
  • ganz einfach die E-Mail Adresse vor der Bestellung bestätigen zu lassen - ich meine, das macht ja jede mikrige Webseite heutzutage, unklar warum das hier nicht auch der Fall ist!
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krwi
Beitragsleistender
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Wieder ein kleines Update:

 

Auf Anraten der Verbraucherzentrale habe ich nun ebenfalls eine Anzeige gegen unbekannt wegen Identitätsdiebstahls erstattet, um bei etwaigen negativen Schufa-Einträgen etwas in der Hand zu haben, falls PayPal das weiterhin knallhart durchzieht.

 

Dieses Anzeige-Erstatten widerstrebt mir allerdings total, denn damit hat jetzt auch die Polizei noch Arbeit mit dem Fall, bei einer geschätzten Erfolgswahrscheinlichkeit der Ermittlungen im Promillebereich.

Nur, weil PayPal die Verantwortung für dieses Datensicherheits-Fiasko irgendjemand anderem in die Schuhe schieben will.

 

Ja, es ist Online-Betrug und Identitätsdiebstahl. Aber PayPal lädt ja mit diesen ungesicherten, ungeprüften Gast-Zahlungen jeden Betrüger geradezu ein.

 

Die Verbraucherzentrale hat PayPal inzwischen um eine Stellungnahme zu meinem Fall gebeten, diese steht derzeit noch aus.

 

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SoulRebel85
Mitglied
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Moin zusammen,

bei mir ist das alles exakt genauso verlaufen. Ich habe allerdings direkt noch am gleichen Tag Anzeige gegen unbekannt erstattet. Leider habe ich bisher keine Rückmeldung von der Polizei und/oder Staatsanwaltschaft dazu erhalten.

Mittlerweile ist PayPal aber auch in meinem Fall zu dem Schluss gekommen, dass es kein Problem gibt und die Sache ist bei der Anwalts-Kanzlei gelandet. Ich würde mich damit nun auch gerne an die Verbraucherzentrale wenden, weil alles andere ja anscheinend nicht besonders vielversprechend ist. Gibt es eine Möglichkeit sich dabei direkt auf Ihren (@krwi) Vorgang zu berufen, damit die auch gleich wissen, worum es geht? Das würde sicherlich einiges vereinfachen.

Ich wäre auch bereit mich an einer evtl. im Raum stehende Sammelklage zu beteiligen, weil mich das alles mittlerweile echt mehr als wütend macht...

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